Es gibt oft beunruhigende Gedanken und Entwicklungen im Leben. Plötzlich wackeln Ehe oder Partnerschaft, Freunde wenden sich ab, Kinder gehen unerwartete Wege. Vielleicht ging die Arbeitsstelle verloren, finanzielle Veränderungen traten ein - wie wird man aus diesem oder jenem Schlamassel wieder herauskommen? Oder es gab bedrohliche Entwicklungen aufgrund eigener Fehler? Vielleicht traten schlimme Folgen ein oder bahnten sich an. Wie soll es weitergehen? Feste Stützen brachen weg, was man sich aufbaute, hielt plötzlich nicht mehr. Derartige Erfahrungen können dazu führen, dass man ins Wanken gerät, den festen Boden verliert und hilflos nach verschiedenen Stützen greift, die sich aber bald als unzuverlässig erweisen.
Und in diese Situation kommt das unmoderne Wort »Gnade«. Was soll das und wie soll das helfen? Gnade ist eine unverdiente Zuwendung. Eine unerwartete Hilfe, eine Freundlichkeit ohne jede Ursache in meinem Verhalten. Wo findet man so etwas noch? Bekommt man nicht immer das, was man verdient? Gott ist anders. Er liebt es, gnädig zu sein. Er findet es wunderbar, Menschen helfen zu können. Nein, er ist nicht der, der jede Sünde gleich bestraft! Er ist der, der Sünde vergeben und uns von ganzem Herzen alles erdenklich Gute zuwenden möchte.
Vielleicht haben Sie unruhige Gedanken wie oben beschrieben, Sünden und Fehler fallen Ihnen ein, falsche Entscheidungen martern Ihr Gewissen, Verluste lähmen Sie. Gottes liebevolle Güte ist stark wie die Wassermassen eines Stausees. Nur eine einzige Mauer hält sie zurück: unser Stolz. Das offene Bekennen von Versagen und Schuld und das Zugeben der eigenen Schwäche im Gebet öffnen die Tore für Gottes Zuwendung. Ohne Verdienst. Weil er uns liebt. Marcus Nicko