Nun, die Bibel redet sehr deutlich davon. Und auch hier auf Erden können wir uns einen Vorgeschmack von beiden bereiten, wie in Folgendem erzählt wird. Der alte Rabbi hatte so viel über Himmel und Hölle nachgedacht, dass er sogar davon träumte. Zuerst kam er in einen Raum, in dessen Mitte ein Topf mit leckerem Essen war. Rings an der Wand standen Leute, die mit riesig langen Löffeln etwas aus dem Topf holten und doch sehr elend aussahen und fast verhungert waren, weil sie den langen Löffel nicht zum Mund führen konnten.
Dann gelangte er in einen anderen Raum, der eigentlich genauso aussah, auch mit einem Essenstopf in der Mitte und Leuten mit langen Löffeln an den Wänden, nur sahen sie alle gut genährt und fröhlich aus; denn sie fütterten sich gegenseitig.
Tatsächlich liegt es oft nicht an den Verhältnissen, ob wir ausgehungert oder satt, ob wir traurig oder vergnügt sind, sondern daran, was wir aus einer Situation machen, ob wir nur an uns denken oder das Wohl des anderen im Auge haben. Dadurch können die gleichen Umstände einmal zur »Hölle« und ein anderes Mal zum »Himmel auf Erden« werden.
Ob wir aber in den wirklichen Himmel kommen, das hängt davon ab, ob wir durch Jesus Christus Frieden mit Gott bekommen haben. Er hat uns eine Last abgenommen und getragen, unter der jeder zerbricht und zugrundegeht, weil sie immer größer wird: unsere Sünde und Schuld. Dafür hat Jesus am Kreuz mit seinem Leben bezahlt, damit uns vergeben werden kann und der Weg zum Himmel frei wird. Das Erstaunliche dabei: Wer von seiner Schuld befreit ist, der trägt bereitwillig Lasten, die anderen zu schaffen machen.
Hermann Grabe