So lautete der Text des Posters auf dem Krankenhausflur, der den aufmerksamen Leser anspricht mit den Worten »- und wir?« Er wird sich fragen: Suche ich denn diesen Sohn, oder habe ich kein Interesse an Jesus Christus?
Oft sucht man ja ganz einfach an der falschen Stelle. Maria hat vielleicht als Erstes die Plätze und Märkte in Jerusalem abgesucht, wo noch viele Festpilger zu finden waren. Die Weisen aus dem Morgenland suchten damals den neugeborenen König und fanden erst über eine Audienz bei Herodes zu der einfachen Familie. Die Juden suchten den glanzvollen Messias, der sie von dem verhassten römischen Joch befreien würde, sie hatten keinen Blick für einen leidenden Christus. Der fromme Nathanael hätte in der verrufenen Stadt Nazareth niemals den Messias gesucht, denn was sollte von dort Gutes kommen!
Zu allen Zeiten hat es Menschen gegeben, die auf der Suche nach Gott waren. Die einen meinten ihn in der Natur zu finden. Andere, die es oft bitterernst meinten, versuchten sich erst selbst zu bessern, um Gottes Gnade zu verdienen. Davon zeugen manche Klöster und Einsiedeleien. Mancher Mönch hat sich - wie Martin Luther in Erfurt - täglich blutig geschlagen und durch rigoroses Fasten zu bessern versucht.
Aber nein, so wird man ihn nicht finden. Nur ein Mensch, der einsieht, sich niemals aus eigener Kraft Frieden mit Gott erkaufen zu können, der wird zu Jesus Christus finden - als seinen Erlöser, der für ihn und seine Sündenschuld stellvertretend am Kreuz litt, starb und nach 3 Tagen auferstand, weil er rein und sündlos war. Veronika Nietzke