Kaiser Nero (54-68 n.Chr.), bekannt für seine Grausamkeit, war Herrscher des großen römischen Imperiums. Während seiner Regierungszeit wurden viele Christen verhaftet und viele von ihnen zu grausamen Todesstrafen verurteilt. Auch der Apostel Paulus saß in Ketten gelegt und verlassen im Gefängnis. Seit Paulus' radikaler Umkehr zu Jesus Christus war viel passiert. Noch vor einiger Zeit kannte man Paulus als einen großen Gelehrten, der mit Feuereifer die Christen verfolgte. Doch nach seiner Begegnung mit dem auferstandenen Jesus war aus dem Verfolger ein Verfolgter geworden. Als Christ erlebte Paulus zahlreiche Misshandlungen und landet mehrere Male im Gefängnis.
Jetzt befand sich Paulus in einem Gefängnis in Rom, sein Märtyrertod stand kurz bevor. Doch er verzweifelte nicht. Seine letzten überlieferten Worte zeugen nicht von Angst, sondern von Freude und Zuversicht. Er schrieb an seinen Freund Timotheus die obigen Sätze und in Kapitel 2,12 des selben Briefes: »Ich weiß, an wen ich glaube, und ich bin überzeugt, dass er mächtig ist, das mir anvertraute Gut zu bewahren, bis zu jenem Tag.«
Paulus wusste, dass er in seinem Leben nicht »auf das falsche Pferd gesetzt« hatte! Er zweifelte nicht daran, dass es einen lebendigen Gott gibt, vor den er einmal treten würde. Er vertraute dabei jedoch nicht auf seine großen Verdienste als Apostel. Er wusste genau, dass allein das, was Jesus am Kreuz für ihn getan hat, vor Gott ausschlaggebend ist. Und weil er das wusste, konnte er - wie es ein Liederdichter formuliert - sagen: »Sollt ich dem nicht angehören, der sein Leben für mich gab, sollt ich ihm nicht Treue schwören, Treue bis in Tod und Grab?« Daniel Zach