Ein Engel Gottes kam nachts zu den Hirten auf dem Felde mit einer frohen Nachricht. Das Licht der Herrlichkeit Gottes umstrahlte die Hirten. Sie erschraken sehr und hatten Angst. Aber der Engel sagte zu ihnen: »Ihr müsst euch nicht fürchten, denn ich bringe euch eine gute Nachricht, über die sich das ganze Volk freuen wird. Heute Nacht ist in der Stadt Davids euer Retter Jesus geboren worden. Er wird sein Volk von seinen Süden retten.«
Beim Wort »Retter« denke ich eher an einen Rettungssanitäter oder Notarzt, weniger an einen »holden Knaben im lockigen Haar« – nach einem sentimentalen, etwas süßlichen Liedtext. Die Geschichte von der Geburt Jesu und erst recht die von seinem Lebensweg ist keineswegs romantisch. Schon seine Geburt im Stall war eher rustikal, und im späteren Leben hat er überwiegend mit Menschen zu tun gehabt, die nichts oder nur wenig galten in den Augen ihrer Zeitgenossen. Er sagte dazu: »Nicht die Gesunden brauchen einen Arzt, sondern die Kranken« (Lukas 5,31). Mit ca. 33 Jahren endete sein Leben gewaltsam am Kreuz.
Dem Sohn Gottes ging es nicht um ein bequemes Leben hier auf der Erde. Ihm ging es auch nicht darum, von allen geehrt zu werden. Er wollte sein Volk und darüber hinaus alle übrigen Menschen von ihren Sünden erretten, denn er als Einziger konnte dieses Grundproblem der Menschheit nachhaltig anpacken und lösen. Jeder, der an ihn glaubt, erlangt Vergebung und wird von seinen Sünden erlöst zu einem neuen Leben unter ganz neuen Bedingungen.
Gott hat seinen Sohn aus dem Tod auferweckt und ihn damit als Retter bestätigt. Gott hat ihn stellvertretend für uns gerichtet, damit wir – auch Weihnachten 2017 – jubelnd und voller Dankbarkeit singen können: »Christ, der Retter, ist da!« Detlef Kranzmann