Seit 15 Jahren wohnen wir in meinem Elternhaus; ich habe dort eine schwierige Kindheit verbracht. Das Haus war in dunklen Farben eingerichtet. Als ich, erwachsen und schon lange aus dem Haus ausgezogen, in der fensterlosen Küche mal kochen musste, habe ich mir eine Taschenlampe zu Hilfe genommen, um überhaupt sehen zu können, was ich da mache. Besuch kam selten, und meine Freunde durfte ich gar nicht einladen. »My home is my castle«, sagte meine Stiefmutter immer und meinte damit wohl den Charakter ihres Hauses als Rückzugsort der Stille und gewollten Einsamkeit.
Jetzt ist alles anders geworden! Weil mein Mann und ich Gott in unser Leben gelassen haben, hat er uns verwandelt. Sein Licht scheint nun in unserem Haus. Wir lieben es, an unserem Tisch und in unserem Gästezimmer Gäste zu haben. Erst letztes Wochenende war wieder in Ehepaar bei uns. Die beiden hatten schon ein paar Stunden ohne uns in unserem Haus verbracht, und als wir ankamen, waren sie ausgeruht, haben uns herzlich begrüßt und für uns Tee gekocht. Ein herzliches Willkommen für uns, in unserem eigenen Haus!
In 1. Mose 18 steht Gott gewissermaßen vor der Tür von Abrahams und Saras Zuhause und begehrt Einlass. Er wird von den beiden herzlich aufgenommen und großzügig bewirtet; und er verändert das Leben dieses Ehepaares. Auch wir haben uns dadurch, dass wir Gott damals in unser Haus und Leben aufgenommen haben, sehr verändert. Und unser himmlische Vater ist noch nicht am Ende, Dunkles in Licht und Schmerz in Freude zu verwandeln. Wir sind dankbar und freuen uns über die Gabe der Gastfreundschaft, die uns Gemeinschaft mit diesem Vater und mit anderen Menschen ermöglicht. Übrigens: Unser umgebautes Haus hat nun helle Farben, und wir haben eine offene Küche!
Karen Wieck