Heute soll einmal der letzte Abschnitt unseres Lebens betrachtet werden. Daraus können sicher auch die jüngeren Leser etwas lernen; denn alt werden wollen doch alle, wenn auch kaum jemand alt sein möchte. Zum Glück leben wir in einem Land, in dem die alten Leute Renten bekommen, sodass für den Lebensabend einigermaßen gesorgt ist. Was sollten nun die Alten mit ihrer freien Zeit anfangen? Natürlich kann man sich hinsetzen und fortwährend jammern, dass früher alles viel besser war. Aber erstens ist das doch gar nicht wahr, und zweitens: Wer mag das hören?
Besser ist es, wenn man zum Beispiel den eigenen Kindern hilft, so gut es möglich ist. Etwa indem wir als gute Oma oder auch als Opa die eigenen Enkel betreuen, damit deren Mama auch einmal frei hat und sich ein wenig erholen kann.
Wenn alte Leute den Herrn Jesus Christus kennen, eröffnen sich weitere Betätigungsfelder. Indem man sich bewusst auf den Abschied von dieser Welt und auf den Eingang in das herrliche Reich des Himmels vorbereitet, werden einem die Dinge dieser Welt immer unwesentlicher und man wird frei, praktisch zu demonstrieren, dass es nicht auf das Ansammeln irdischer Schätze ankommt, sondern darauf, Gott wohlzugefallen, und dass unsere irdischen »Wartesäle«, unsere Häuser, nicht all unsere Finanzen und Arbeitskräfte auffressen sollten.
Schließlich können fromme alte Leute auch zeigen, wie Christen mit den zunehmenden Schwächen und Schmerzen des Körpers umgehen: Sie können Geduld und Lebensmut beweisen und auch für die kleinen Erleichterungen dankbar sein. So können sie ein wahrhaftes und glaubwürdiges Zeugnis von der durchtragenden Kraft des Glaubens sein.
Hermann Grabe