Sind Sie jemals durch den Eurotunnel gereist? Ich stelle es mir ein wenig beängstigend vor. Heute vor 10 Jahren fand die feierliche Eröffnung statt. Seit 1802, als Napoleon zum ersten Mal ein solches Projekt vorschlug, gab es 27 vergebliche Anläufe zur Untertunnelung des Ärmelkanals! Zu Recht werden die drei Röhren, die England mit dem Festland verbinden, als »Jahrhundertbauwerk« gepriesen. Einen Autotunnel hatten die Planer aus Sorge vor Unfällen und unüberwindlichen Belüftungsproblemen von vornherein ausgeschlossen. Wegen der Risiken wurden den Tiefbau-Arbeitern enorme Gehälter gezahlt. Zehn Männer schaufelten sich dabei ihr eigenes Grab. Sie kamen während des Tunnelbaus ums Leben.
Kennen Sie auch »Tunnel-Erlebnisse« aus Ihrem Leben? Ich meine Zeiten, in denen man »ganz tief unten durch« muss. Im Buch Hiob, das von einem äußerst leidgeprüfen Mann handelt, wird berichtet: »Seine Seele nähert sich der Grube und sein Leben den Todesboten. Er wird zu Gott flehen, und der wird ihn gnädig annehmen, und er darf sein Angesicht schauen mit Jubel … Er wird vor den Menschen singen und sagen: Ich hatte gesündigt … und er hat mir nicht vergolten. Er hat meine Seele erlöst vor dem Abstieg in die Grube, und mein Leben darf das Licht schauen. Siehe, das alles tut Gott zweimal, dreimal mit dem Menschen, um seine Seele von der Grube zurückzuholen.« (Hiob 33,22-30). Wann immer Sie in unüberwindliche Probleme oder in Todesnähe geraten sind und wieder herausgeführt wurden – denken Sie daran: Gott will zu Ihnen reden, um Ihre Seele vor dem ewigen Verlorensein zu retten. Gehen Sie nicht achtlos darüber hinweg.
Andreas Fett