»In wie viel Not, hat nicht der gnädige Gott, über dir Flügel gebreitet.« So heißt es in dem wunderbaren Lied »Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren« von Joachim Neander (1650-1680). Er hat wohl viele Bewahrungen durch die Hand Gottes in seinem Leben erfahren.
Davon könnte auch ich ein Lied singen. Wenngleich ich vieles damals noch nicht als Not erkannt habe, weiß ich es heute besser. Als Nachkriegskind wuchs ich in einem Flüchtlingslager auf. Beim Herumstreunen in Wald und Flur fanden wir jede Menge Kriegsmunition. Kistenweise MG-Munition, Granaten und sogar eine Fliegerbombe, einen Blindgänger. Alles haben wir auseinander genommen und mit dem Schießpulver hantiert. Nie waren wir uns der großen Gefahr bewusst, in der wir uns befanden. Erst als ein Klassenkamerad ein Auge verlor, wurde man auf uns aufmerksam. Aber da war der größte Teil der Munition schon verbrannt.
Gott hat uns bewahrt, davon bin ich zutiefst überzeugt. Für mich ist das eine vorlaufende Gnade. Gott spielte nämlich damals noch keine große Rolle in meinem Leben. Ich war getauft, später auch konfirmiert, sang nach meiner Konfirmation im Kirchenchor und ging regelmäßig sonntags zur Kirche. Gewissermaßen die »normale« Laufbahn eines »Christen«. Mit 17 Jahren hörte ich zum ersten Mal die Frohe Botschaft von Jesus Christus. Erst da wurde mir bewusst, dass ich ein verlorener Sünder war. Deshalb bat ich Jesus um Vergebung meiner Sünde und übergab ihm mein Leben. Seither ist mein Leben auf ihn ausgerichtet, und ich begreife, dass er mich schon damals geschützt und bewahrt hat. Von Herzen gerne bezeuge ich nun, dass Jesus Christus lebt und uns Menschen liebt.
Joschi Frühstück