Montag, 06. Juni 2011 ($$$)

Leitvers

Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr blind wäret, so hättet ihr keine Sünde. Nun aber sagt ihr: Wir sehen. Daher bleibt eure Sünde.
Johannes 9,41

Alltag

Sehvermögen

Abends brachte ich meine Braut nach einem schönen Tag nach Hause. Es war dunkel geworden und wir fuhren nicht den üblichen Weg. Ich war auf Wegweiser angewiesen. Doch seltsam, Heidrun schien sich bestens auszukennen. Lange bevor ich die großen Schilder gelesen hatte, gab sie mir die Richtung an. Nachdem dies mehrmals geschehen war, fiel mir auf, dass ich diese erst lesen konnte, wenn wir schon fast vorüber gefahren waren. Kein Wunder, dass die Fahrerei im Dunkeln anstrengend war. Die fehlende Information wurde erst im letzten Augenblick sichtbar und ließ wenig Zeit zu reagieren. Ich war mir sicher gewesen, gut zu sehen, doch langsam kamen Zweifel auf. Als der Optiker mich mit der Probebrille ans Schaufenster schickte, staunte ich nicht schlecht. Jenseits der vierspurigen Straße war ein Vorwegweiser, alles war klar zu erkennen. Und wie viele Einzelheiten ich rundherum erkennen konnte! Mit Brille konnte ich die Welt ganz neu entdecken.
Geht es uns bei anderen Gelegenheiten nicht ähnlich? Wenn wir uns selbst beurteilen sollen, denken wir doch meist, dass wir eigentlich ganz in Ordnung sind. Wir strengen uns an, gute Menschen zu sein, und das gelingt ja im Wesentlichen. Doch ist unser Sehvermögen wirklich ungetrübt, und sehen wir scharf genug?
Wir sollten es mit der Brille des Wortes Gottes versuchen, ob uns nicht wichtige Details entgangen sind. Ich erkenne dann, dass ich meine Frau nicht so liebgehabt habe, wie ich sollte. Auch sehe ich klarer, was sie alles für mich tut und wie schön sie das Heim gestaltet hat. Die Bedürfnisse der Kinder erkennt man schärfer und dass sie nicht nur dafür da sind, dass ich stolz auf sie sein kann. Gerhard Kimmich
Frage
Waren Sie schon beim Sehtest?
Tipp
Hinterher sieht die Welt viel schöner aus!
Bibellese
Markus 8,22-30

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