»Nicht Bach, sondern Meer sollte er heißen, wegen seines unendlichen Reichtums an Tonkombinationen und Harmonien.« So sagte Beethoven, selbst ein großer Komponist, über Bach. Johann Sebastian Bach (1685-1750) war zweifelsohne ein Genie und wird von vielen Fachleuten als der größte Komponist aller Zeiten angesehen. Dabei war sein Leben alles andere als leicht: Bach wuchs in sehr bescheidenen Verhältnissen auf und konnte nur durch äußersten Fleiß sein Talent entfalten. Seine erste Frau starb plötzlich und ließ den Musiker mit vier Kindern zurück. Geldsorgen, viel Arbeit und auch Konflikte mit seinen Arbeitgebern gab es häufig. Bach starb einsam und nahezu vergessen. Doch in allen Wechselfällen seines Lebens hielt der große Musiker an Jesus Christus fest, von dem er sich völlig abhängig wusste. »Jesu juva«, also »Jesus, hilf«, schrieb er oft über seine Werke.
Neben der h-moll-Messe ist die Matthäuspassion Bachs größtes Werk, in dem er die Leidensgeschichte Jesu nach dem Matthäusevangelium auf unnachahmliche Weise vertont hat. Nicht wenige Menschen sind durch dieses »gesungene Evangelium« zum Glauben an Jesus Christus gekommen.
Ohne seinen Glauben an einen Schöpfer, der Ordnung in die Gesetze der Musik gelegt und den Menschen die Fähigkeit geschenkt hat, diese zu entdecken und sich daran zu erfreuen, ist Bach nicht zu verstehen. Er ist ein leuchtendes Beispiel dafür, dass der christliche Glaube Menschen nicht verdummt, sondern zu kreativen Höchstleistungen verhilft. Zugleich macht wahrer Glaube demütig, weshalb Bach häufig seine Werke signierte mit: SDG., also Soli Deo Gloria, allein Gott die Ehre.
Elisabeth Weise