Die Schriftgelehrten und Pharisäer zur Zeit Jesu dachten, dass jemand, der beim Tempel schwor, nicht unbedingt verpflichtet sei, den Eid zu halten. Wenn man aber bei dem Gold des Tempels schwor, war das ihrer Meinung nach etwas anderes und hatte eine höhere Verbindlichkeit. Der Herr Jesus machte ihnen klar, dass ihre Wertordnung verdreht war. Der Tempel war der Ort, wo Gott verehrt wurde; das Höchste, was dem Gold passieren konnte, war, einen Beitrag zur Verehrung Gottes zu leisten. Deshalb erklärt der Herr: Der Tempel, der dem Gold seine besondere Funktion gab, war wichtiger.
Genauso verhält es sich mit unseren Talenten und Werten. Vielleicht haben Sie einen brillanten Verstand. Wenn wir unsere Intelligenz für Gott einsetzen, erreicht sie ihre höchste Bestimmung und ihren vollen Wert. Möglicherweise besitzen wir viel. Auch das wird wirklich wertvoll, wenn es im Dienst für Gott benutzt wird.
Ein amerikanischer Tourist erwarb in Frankreich auf einem Antiquitätenmarkt eine Bernsteinhalskette. In New York brachte er sie einem Juwelier. Zu seiner großen Überraschung bot ihm der Edelsteinexperte 35 000 Dollar für das Schmuckstück. Als er wissen wollte, warum die Kette so wertvoll sei, hielt der Juwelier sie unter ein Vergrößerungsglas. Dort war zu lesen: »Für Josephine von Napoleon Bonaparte«. Der Name des kaiserlichen Paares machte das relativ gewöhnliche Schmuckstück zu einer Kostbarkeit.
Die Geschichte ist nicht schwer zu übertragen. Wir haben Fähigkeiten mit einem hochwertigen Potenzial von unserem Schöpfer bekommen. Ihr gediegener Wert entfaltet sich dann, wenn wir ihnen die richtige Verwendung geben. Nicht mit Gold aufzuwiegen sind sie im tiefsten Sinn dann, wenn wir sie zur Ehre Gottes einsetzen.
Gerrit Alberts