Denn ihr wisst, dass euer Vertrauen, euer Glaube, euch die endgültige Rettung bringen wird.
1. Petrus 1,9
Wie ging es mit Jan Hus weiter? Der Erzbischof von Prag und auch der Papst überlegten, wie sie ihn loswerden konnten. Im Jahr 1414 wurde er nach Konstanz gelockt und dort bald ins Gefängnis geworfen. Später brachte man ihn nach Schloss Gottlieben und kerkerte ihn dort in einem Turm ein. Der Winter war kalt, und ein eisiger Wind wehte durchs Gemäuer. Im Sommer wurde Jan dann von den Wärtern aus dem Turm geholt, die Treppen hinuntergestoßen und weggeführt. Er wusste, dass er nun umgebracht werden würde, und er sollte recht behalten. Jan Hus wurde an einen Pfahl gebunden. Um ihn herum wurde Holz zu einem Scheiterhaufen aufgeschichtet. Das Holz wurde angezündet und die Flammen schlugen ihm ins Gesicht. Bevor ihm das Feuer alle Kräfte und das Leben raubte, rief Jan Hus noch einmal mit ganzer Kraft in die zuschauende Menschenmenge: »Das Ziel meines Predigens und Schreibens war, die Menschen aufzufordern, ihren selbstbestimmten Lebensweg zu verlassen, und sie darauf hinzuweisen, dass Jesus Christus der Retter ist, der allein von Sündenschuld befreit.«
Jan Hus setzte sein Leben ein, um den Menschen zu sagen, dass sie Jesus Christus ohne Umwege über die Kirche und ohne Anbetung von Heiligenbildern nahen könnten. Er forderte die Menschen auf, nicht auf ihre Kirchenzugehörigkeit zu vertrauen, sondern allein auf Jesus Christus. Gleiche Wahrheiten gelten heute noch. Im Gebet kann jeder zu Gott kommen, Vergebung seiner Schuld bekommen und mit ihm ein neues Leben beginnen. An Jan Hus sehen wir, was ein fester Glaube ist. Ein Glaube, der bis zum Ende durchhält, was auch immer kommen mag. Die Kraft dazu kam nicht aus ihm selbst, sondern aus der Verbindung mit Gott, der seine Leute nicht vor allem Unheil, wohl aber zum ewigen Leben bewahrt.
Thomas Lange