Als heute vor 56 Jahren um 8.16 Uhr Ortszeit in Hiroshima die erste Atombombe explodierte, war bald der Zweite Weltkrieg zu Ende. Das gab ein weltweites Aufatmen; denn viele erhielten damit die Gewissheit, tatsächlich mit dem Leben davongekommen zu sein. Zugleich war aber allen nachdenklichen Menschen klar, dass Bedrohungen vorher nie gekannten Ausmaßes auf die Menschheit zukommen würden.
Ältere Menschen erinnern sich noch der Schrecken des »atomaren Wettrüstens«, weil besonders Deutschland wegen seiner strategischen Lage sowohl den Russen, als auch unseren »Freunden« als Ziel für ihre Raketen galt.
Diese Bedrohung scheint einigermaßen gebannt zu sein, wenn man auch nicht weiß, was vor allem aus den rostigen Raketen und den schlecht gewarteten Reaktoren im Osten wird, ganz abgesehen davon, dass die Menschen noch nie zum dauernden Frieden bereit oder in der Lage waren.
Panikmache ist fehl am Platze; aber ein Tag wie heute ruft uns doch ins Gedächtnis, wie wenig wir selbst für uns tun können. »Augen zu und durch!« ist auch kein gutes Rezept. Vielmehr sollten wir Gott bitten, unser Leben, ja uns selbst in die Hand zu nehmen. Er will es gerne tun, wenn wir eingestehen, es nicht verdient zu haben, und wenn wir unsere Schuld vor ihm bekennen. Dann will er um seines Sohnes willen nicht nur hier auf Erden unser Vater sein, sondern uns auch in sein ewiges Reich bringen, wo alle Bedrohungen zu Ende sind. Wäre das nicht wunderbar – wie es der Vers oben verspricht -, für alle Ewigkeit alle Trauer, alle körperlichen und seelischen Schmerzen los zu sein?
Hermann Grabe