»O, was mach ich nur? Mein Portemonnaie ist weg!« - »... ist schon okay ...« Sag mal, hast du nicht zugehört, mein Portemonnaie ist weg!« Doch weil es schon hunderte Male »weg« war, bleibe ich ganz cool. »Wird schon wieder auftauchen«, murmle ich und dreh mich noch mal rum. »Nein, wach auf, diesmal ist es wirklich weg!« Mit einem Schlag bin ich hellwach. »Was meinst du mit wirklich weg? ... mit all unserem Urlaubsgeld, Chipkarten der Krankenversicherung, Führerschein usw? Wir sind doch erst seit zwei Tagen im Urlaub! Hast du keine Ahnung, wo du es hingetan hast?« - »Nein.« - »Okay, ganz ruhig, gehen wir nochmals Schritt für Schritt den letzten Tag durch ...« Es war wirklich weg! Da saßen wir, noch 12 Tage Urlaub vor uns und kein Geld, keine Bankkarte, kein Führerschein ... nichts! Die Enttäuschung war den Augen der Jungs anzusehen. Vorwürfe wurden laut: »O, Mum, nicht schon wieder ...!«
Gerade am Abend zuvor hatte ich ein Buch über Gebet gelesen. Mir war ganz klar: Philipper 4,6 gilt auch hier. Dort heißt es: »Seid um nichts besorgt, sondern lasst in allem durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden.« Ich rief: »Lasst die Vorwürfe, zuerst beten wir jetzt mal!« Und das taten wir mit großer Inbrunst (der Urlaub stand ja auf dem Spiel)! Anschließend gingen wir den ganzen Weg zum Strand ab, schauten hinter jeden Busch, fragten in Geschäften, ob ein Portemonnaie abgegeben worden war. Nichts! »Vielleicht wurde es ja im Touristenbüro 12 km entfernt abgegeben. Kommt, fahren wir hin!« Gerade, als wir ins Auto steigen wollten, kam eine Frau die Auffahrt entlang. In der Hand unser Portemonnaie! Nichts fehlte! Berndt Mokros