Eine Untersuchung des Europäischen Statistikbüros Eurostat ergibt, dass ein Lohnempfänger in Rumänien 15-mal weniger verdient als ein Schwede, sechsmal weniger als ein Slowene und dreimal weniger als ein Pole. Dafür trägt er die höchste Abgabenlast. Allein für Sozialabgaben gehen 52 Prozent des Einkommens weg. Übrig bleiben, wenn es gut geht, 150 Euro. Vorausgesetzt man hat Arbeit. Wie kommt ein Rumäne mit so wenig Geld zurecht? Vergleichen Sie einmal Ihre Ausgaben mit dem genannten Gehalt. Was könnten Sie sich da noch leisten, wo doch die Preise nicht viel niedriger sind als bei uns. Von meinen Besuchen in Rumänien weiß ich, dass viele auf Hilfe von außen angewiesen sind. Aber sobald ein Garten vorhanden ist, versorgen sich viele selbst.
Mit welchem Mut und Gottvertrauen gehen viele Rumänen an die Aufgabe, sich den Lebensunterhalt zu erarbeiten! Mir wurde dabei bewusst, wie bei uns alles zum Geldmachen ausgenutzt wird und dass Gott uns alles Wichtige fast umsonst gibt. Das Wasser zum Trinken aus der Leitung ist sehr preiswert. Mit Kohlensäure versetzt, in Flaschen abgefüllt und über Entfernungen transportiert, kostet es dann doch recht viel. Die Nahrung lässt Gott im eigenen Garten fast umsonst wachsen. Der Salatkopf im Winter aus Spanien hertransportiert, kostet uns eine nette Stange Geld. Ganz zu schweigen von den Festchen und Festen und den Vergnügungsparks usw. usw. Da geht unser vieles Geld hin.
Sollten wir nicht von den Rumänen ein wenig lernen, uns einzuschränken? Wie vieles bliebe da übrig für die Not in aller Welt und für die Mission. Wie viel besser könnten wir unserer Berufung entsprechen, in dieser armen Welt ein Segen zu sein.
Gerhard Kimmich