Können Sie sich noch an Ihre Schulzeit erinnern? Mein Herz jubelte jedes Mal, wenn es zum Sport ging. Etwas aber, was ich überhaupt nicht mochte, war Aufsätze schreiben. Das war bei mir mehr oder weniger ein Lotteriespiel. Ich dachte, wenn ich viel schreibe, macht das einen guten Eindruck auf den Lehrer. Aber ich musste lernen: Masse ist nicht gleich Klasse. Unter manchen schriftstellerischen Bemühungen stand dann: »Kein roter Faden zu erkennen«, oder »Thema verfehlt«. Über viele Predigten oder theologische Aufsätze und Werke müsste man auch schreiben: »Thema verfehlt.« Warum? Weil darin nicht zu erkennen ist, um was es in der Bibel eigentlich geht.
Denn auch durch die Bibel zieht sich ein roter Faden. Behält man ihn beim Lesen im Gedächtnis, wird vieles klar, was sonst zusammenhanglos und unverständlich wirkt. Gleich zu Anfang hatten die ersten Menschen alles verdorben. Sie hatten gesündigt und darum den Tod über sich gebracht. Aber Gott wollte ihnen einen Ausweg zeigen. Wie ein roter Faden zieht sich durch das ganze Alte Testament die Vorbereitung auf den Retter hin. Da lesen wir von Propheten, die auf den Erlöser hinwiesen. Immer weiter entfalten sich Gottes Gedanken über uns Menschen und darüber, was Gott tun will, damit alles wieder in Ordnung kommt.
Und dann heißt es: »Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn.« Er hat alles ausgeführt, was über ihn vorher geweissagt wurde. Aber der rote Faden läuft weiter: Der Herr Jesus Christus sammelt nun alle um sich, die seine Errettung annehmen. Die wird er auch zu sich in den Himmel bringen. Von dort fing der rote Faden an, und dorthin führt er zurück. Helmut Blatt