Der Tagesvers markiert die Stelle, an der zum ersten Mal in der Bibel die Sünde erwähnt wird. Diesen Satz sprach Gott Kain gegenüber als Warnung aus. Er kümmerte sich nicht darum, und kurze Zeit später hatte Kain aus Neid seinen Bruder Abel erschlagen.
Die Sünde ist uns nahe wie unsere eigene Seele. Sie hat ihren Sitz und ihre Befehlsgewalt in der »Kommandozentrale« der Menschen eingenommen. Deshalb ist sie überall dort anzutreffen, wo Menschen leben und arbeiten. Sie residiert in Palästen und Parlamenten genauso wie in Elendshütten, wo Leid und Armut regiert. Sie bewohnt unser »Herz«. Sie ist wie eine zweite Haut. Im Herzen, d.h. in unserer Gedankenwelt, befinden sich die Beweggründe, die uns steuern. Dort werden die Entscheidungen gefällt, die unser Leben bestimmen. Und die Sünde macht dort immer wieder ihren Einfluss geltend.
Wie kam die Sünde zu uns? Die Geschichte der Sünde ist so lang wie die der Menschheit. Schon die ersten Menschen machten mit ihr Erfahrungen, wie wir im Tagesvers feststellen können. Seit dieser Zeit wohnt sie im ganzen Menschengeschlecht und durchdringt unsere Lebenspläne und -ziele. Sie ist uns praktisch zur zweiten Natur geworden. Wir merken oft schon gar nicht mehr, wie sehr sie unser Denken, Reden und Handeln prägt. Diesen tödlichen Kreislauf hat Jesus durchbrochen. Er hat als erster Mensch ohne Sünde gelebt. Aber er hat unsere Sünde auf sich genommen und mit seinem heiligen und reinen Leben dafür bezahlt. Er befreit uns von der Sünde, wenn wir ihn darum bitten! Das ist für jeden die einzigartige Chance, von der Sünde und ihren schrecklichen Folgen loszukommen. Helmut Blatt