Tobt in Ihnen auch ein Glaubenskrieg? Der Kampf zwischen Sehn- sucht nach Geborgenheit und Zweifel, zwischen glauben wollen und nicht können? Oder haben sie die Sache mit Gott schon abgehakt? Vielleicht sehen sie die Bibel nur noch als Gesetzbuch und die Kirche als Institution für leichtgläubige und schwächliche Leute und Gott als altmodischen Morallehrer. Dann ist es kein Wunder, wenn Sie dem Christentum nichts Positives abgewinnen können, alles Religiöse als Bedrückung empfinden und davon nichts hören wollen! Noch ein zusätzliches »Du sollst!« Oder »Du sollst nicht!« im religiösen Gewand kann kein Interesse wecken. Ich kann Sie gut verstehen, weil es mir persönlich genauso ging. Über fünfzig Jahre habe ich gedacht, ein Christ sei ein Mensch, der ständig von der »Du sollst!-Peitsche« angetrieben wird. Aber ich wollte frei sein und leben! Dabei hatte ich von wahrer Freiheit keine Ahnung.
Heute »muss« ich nicht, nein, ich darf jetzt teilhaben am Wirken Gottes in unserer Welt und mich nebenbei auf die himmlische Herrlichkeit freuen. Der große Unterschied liegt darin, dass es nicht »Du sollst!« heißt, sondern »Du darfst!« Denn ich entdeckte beim Lesen der Bibel die Liebe Gottes und dass vor dem »Du sollst« steht: »Ich bin der Herr, dein Gott!« Eine großartige Sicht: Der Allmächtige will mein Gott sein, ich darf unter seiner Herrschaft und unter seinem Schutz leben.
Jetzt möchte ich gern tun, was Gott wohlgefällt und er hilft mir dazu, indem er mich immer wieder an seine Barmherzigkeit erinnert, die er mir erwiesen hat, als er mir um seines Sohnes willen alle Schuld vergeben hat. Karl-Heinz Gries