Jesus aber sprach zu ihm: Komm!
Matthäus 14,29
Der letzte Roman des Schweizer Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt (1921-1990) trägt den Titel Durcheinandertal und erschien 1989. Der Titel ist Programm, auch für unsere Tage. Krieg in Europa und an anderen Orten, Flüchtlingsströme auf dem gesamten Globus, steigende Inflationsraten, unerklärliche Entwicklungen, unfassbare Gewalttaten, religiöse Kämpfe, rapide zunehmende Ängste vor der Zukunft usw.
Als Gott sich Mose im brennenden Dornbusch vorstellt, sagt er zu ihm: »Ich bin, der ich bin! Ich bin da!« (2. Mose 3,14). Das ist das so gewaltige wie einfache Geheimnis, wie unsere aufgewühlten Seelen Ruhe und Frieden finden können: Gott ist da! Jesus ist da! Bei uns und mit uns und für uns ist der Schöpfer des Universums, der Erste und der Letzte, das Alpha und das Omega, der Herr aller Herren, der König aller Könige, der Mann von Golgatha, der Sohn Gottes, Gott selbst! Mehr geht nicht. Charles Wesley (1703-1791), der Mitbegründer des Methodismus, rief auf seinem Sterbebett zweimal aus: »Das Beste von allem ist, dass Gott mit uns ist!«
Jesus ist unsere Rettungsinsel inmitten einer stürmischen See. Das Kreuz von Golgatha steht fest, mag auch der Erdball wanken. Jesus sieht die Menschen und Völker, und er ist »innerlich bewegt über sie, weil sie wie Schafe sind, die keinen Hirten haben« (Markus 6,34). Er sieht Sie in Ihren Nöten. Er ist innerlich bewegt über Sie. Er ruft Sie zum Kreuz. Er gibt stellvertretend für Sie sein Leben im göttlichen Gerichtssturm über die Sünde auf Golgatha, und ruft in das tosende Meer des Durcheinandertals jedem Suchenden zu: »Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben« (Matthäus 11,28).
Martin von der Mühlen