Ein Atheist – das ist einer, der nicht an Gott glaubt – sah beim Spaziergang einen Mann unter einem Baum im Schatten sitzen. Er setzte sich neben ihn und fragte: »Na, worüber denken Sie gerade nach?« Der antwortete: »Ich denke über Gott nach.« – »Wieso Gott, den gibt es doch gar nicht! Gott und alles, was damit zusammenhängt, das sind nur Projektionen der Seele. Das wissen wir doch schon seit Sigmund Freud. Hier, ich geben Ihnen diesen Hundert-Euro-Schein, wenn Sie mir sagen können, wo Gott wirklich ist.« Der Angeredete sagte darauf: »Wenn ich sie hätte, gäbe ich Ihnen zweihundert Euro, wenn Sie mir sagen könnten, wo er nicht ist.«
Wer von den beiden hat nun recht? Wer Gott nirgends vermutet, wird ihn auch wie der erste Kosmonaut Gagarin nirgends finden. Er hat bei seiner Erdumrundung nirgendwo Gott gesehen. Andere Astronauten waren bei dem gleichen Anblick überwältigt von der Größe Gottes. Natürlich hatten sie auch nicht Gott im Weltall gesehen; denn er ist für uns unsichtbar. Er hat aber versprochen, sich denen zu offenbaren, die ihn wirklich suchen. Für solche Leute ist Gott überall gegenwärtig. Das sagt auch unser Tagesvers. Ja, der ganze Psalm 139 spricht von der Allgegenwart Gottes, der in unverbrüchlicher Treue und unveränderlicher Weise auch die kleinsten und von uns kaum wahrgenommenen Abläufe steuert. Wir reden da meistens von den Naturgesetzen, auf die man sich hundertprozentig verlassen kann und auf die alle Techniker dieser Welt bauen. Gott wird alles seine Voraussagen erfüllen, auch die, dass er uns einmal vor seinen Thron stellen und Gericht über uns halten wird. Dann wäre es aber gut, den einzigen Rechtsanwalt zu haben, der bei ihm akkreditiert ist, und das ist sein Sohn, Jesus Christus.
Hermann Grabe