Als die amerikanische Schriftstellerin Pearl S. Buck am 7. März 1973 im Alter von 81 Jahren starb, hinterließ sie der Welt ein literarisches Erbe, das sich fast ausschließlich auf China und seine Bevölkerung konzentrierte. Am Jangtse-Fluss, wo ihre Eltern als Missionare arbeiteten, wuchs sie in einem rein chinesischen Umfeld auf. Ihre Zuneigung galt schon früh dem einfachen Volk, dessen Schicksale sie einfühlsam und in verschiedenen Romanen sprachlich meisterhaft erzählte.
Für die Nobelpreisträgerin Buck war der Glaube an die Möglichkeiten und Fähigkeiten des Menschen durchgängige Basis ihres Denkens und Schreibens. Ihre Überzeugung formulierte sie mit den Worten: »Ich brauche keinen anderen Glauben als den an die Menschheit. Ich glaube fest an das menschliche Herz und seine Kraft, dem Licht zuzustreben.«
Aber hatte sie Grund, das zu glauben? Streben die Menschen wirklich nach dem Licht? Geht es nicht eigentlich immer um Macht, Lust und Ehre, auch auf Kosten der Mitmenschen? Was erfahren wir aus den Medien? Sind wir Menschen etwa auf dem Weg in eine bessere Weltordnung?
Nein, die Geschichte der Menschheit straft Pearl S. Buck Lügen. Aus einem Herz, das nach biblischer Beurteilung »von Jugend an böse« ist, kann nichts dauerhaft Gutes kommen. Ein solches Herz hat keine eigene Kraft, dem Licht zuzustreben, sondern ist sündig und damit erlösungsbedürftig. Wenn es aber in Gott zur Erneuerung gefunden hat, wird es zu bleibend guten Werken befähigt und gewinnt wieder eine Perspektive für den Himmel. Martin von der Mühlen