Können Sie mit »Yanomamo« etwas anfangen? Für mich war es ein unbekanntes Wort, bis unsere älteste Tochter in der Schule bei einer Aufführung eines Musicals mit diesem Namen mitmachte. Es beschreibt die Situation der Yanomami, dem ältesten Indianerstamm im Amazonas-Becken. Der Lebensraum der Yanomami wird durch die Holzgewinnung, durch Brandrodung des Regenwaldes für landwirtschaftliche Zwecke und auch durch die Goldgewinnung mit Hilfe von Schwermetallen zerstört.
Nach dem Musical stellte der als »Sir Vival« bekannte Aktivist für Menschenrechte, Rüdiger Nehberg, seine Arbeit vor. Er hat die Weltöffentlichkeit auf die Yanomami aufmerksam gemacht. Um sich auf eine erste Kontaktaufnahme, der völlig isoliert lebenden Indianer vorzubereiten, ging er 1000 km ohne Nahrung von Hamburg nach Oberstdorf. Er fuhr mit einem Tretboot über den Atlantik, verdingte sich als Goldsucher im Amazonastiefland. Er unternahm per Bambusfloß eine Reise von Senegal über Brasilien, die Karibik bis nach Washington zum Weißen Haus. Schließlich segelte er mit einem riesigen Einbaum von Mauretanien nach Brasilien usw. Alles, um das Überleben der Yanomami zu retten.
Es ist erstaunlich und für uns beschämend, was ein Mensch zur Rettung eines Indianervolkes alles auf sich nimmt! Und dies wahrscheinlich nur mit zeitlich begrenztem Erfolg. Doch Gott hat noch viel mehr auf sich genommen, um uns zu gewinnen. Er hat seinen Sohn als Mensch auf die Erde gesandt. Er ließ es zu, dass er misshandelt und schließlich getötet wurde. Aber Gott hat Jesus Christus wieder auferweckt. Alles, damit wir Leben bekommen können, nicht nur ein wenig länger, sondern bis in alle Ewigkeit.
Gerhard Kimmich