»Nun, das ergab sich von allein so, seit ich auf die Reise ins verheißene Land ging. Überall traf ich Einheimische, und ich war fremd dort.
Selbst als ich in das Land Kanaan kam, entdeckte ich, dass es voll besiedelt war. Erst kriegte ich einen furchtbaren Schreck; aber Gott sagte mir, erst meine Nachkommen würden hier als Besitzer und Einheimische wohnen, ich selbst sollte nicht einen Fußbreit Boden mein eigen nennen. So blieb ich überall ein Fremdling und baute nur hier und dort einen Altar.
Als Fremder hat man nichts zu sagen, und wenn eine Dürre kam, vertrieb man mich in die südlichen Steppen. Das war manchmal nicht schön. Aber es hatte den großen Vorteil, dass ich nicht an den Götzenfeiern teilnehmen musste, und andererseits konnte die anderen von mir etwas über den wahren Gott des Himmels und der Erde erfahren. Es war schon gut so. Ich bin auf diese Weise vor mancher Versuchung bewahrt geblieben, in die ich geraten wäre, hätte ich versucht, mich den Einheimischen anzubiedern. Man musste sich allein auf Gott verlassen und brauchte keine Kompromisse mit Leuten einzugehen, die von Gott nichts wissen wollten.«
Auch heute merken Christen noch, dass es sehr schwer ist, so zu leben, wie Gott es haben will, wenn man zu sehr auf die Anerkennung von allen möglichen Leuten aus ist. Wie oft muss man dann biblische Grundsätze verleugnen und verraten. Ein Fremdling hat das nicht nötig. Er hat zwar nicht viel zu melden, kann aber freundlich, hilfsbereit und zuverlässig sein. Darüber hinaus hat Gott ihm eine Heimat im Himmel bereitet. Das hat er in seinem Wort, der Bibel, deutlich zugesagt.
Hermann Grabe