Schnaps, das war ihr letztes Wort, bevor man ging zu spät von Bord. - Für derlei Wortspiele ist die Geschichte eigentlich viel zu ernst.
Doch der Reihe nach: Während des Zweiten Weltkrieges wurde ein Schiff von Flugzeugen bombardiert. Es begann zu sinken, doch es blieb genügend Zeit, um die Rettungsboote ins Wasser zu lassen. Sogar Flöße konnten noch, behelfsmäßig zusammengesetzt, zum Einsatz kommen.
Während die meisten sich mit Eifer an den Rettungsarbeiten beteiligten, waren einige damit beschäftigt, Kajüten und Koffer nach Wertgegenständen zu durchstöbern; man hamsterte, was in die Taschen ging. Und dann all die trinkbaren Sachen! Wein, Schnaps, Whisky, Cognac ... Gierig kippten sie den Alkohol in sich hinein. Inzwischen hatten sich die Boote und Flöße schon ein gutes Stück entfernt. Es gelang den Unglücklichen noch, ins Wasser zu springen, doch der Sog des absaufenden Schiffes und die vollen Taschen rissen sie in die Tiefe. So mussten die beduselten, raffgierigen Schluckspechte ihre leichtsinnige Begehrlichkeit teuer bezahlen.
Wir schütteln den Kopf, aber wir gleichen ihnen mehr, als wir denken. »Nur mal langsam«, denkt man, »noch steht uns das Wasser nicht bis zum Hals, und wenn einmal, dann kann man sich immer noch mit Gott befassen.« So lebt man dahin, versüßt sich die Tage, so gut es geht und nimmt mit, was man kriegen kann. »Lasst uns essen und trinken, denn morgen sterben wir« (Jesaja 22,13). Belastet mit Sünden und von Weltseligkeit benebelt, taumelt man dahin und hat keinen Blick für den, der uns retten möchte. Jesus Christus bietet uns die Hand. Schlagen wir ein! - Sonst fängt uns in Ewigkeit nichts mehr auf ... Johann Fay