Gesundheit ist das Gut, das sich die meisten Menschen von Herzen wünschen. Glückwünsche zu einem Geburtstag sind meistens damit verbunden, dass man noch lange gesund bleiben soll. Die Aussage von Jesus in unserem Eingangsvers ist eigentlich logisch: Nur die Kranken brauchen einen Arzt, nicht die Gesunden. Aber der Vers geht ja noch weiter und wirft die Frage auf, was Jesus wohl damit eigentlich meinte. Auf was wollte er hinaus? Jesus machte diese Aussage auf eine Äußerung der Pharisäer und Schriftgelehrten hin. Dies waren Menschen, die hohes theologisches Wissen hatten und zu den führenden Persönlichkeiten der damaligen Zeit zählten. Im geistlichen, nicht im körperlichen Sinne fühlten sich diese Menschen äußerst gesund. Das heißt, dass sie davon überzeugt waren, dass das, was sie für Gott taten, völlig in Ordnung war.
Ich glaube, dass die meisten Menschen heute genauso denken: Ich bin doch ein anständiger Kerl, ich lebe in Frieden mit Nachbarn, Kollegen und Freunden. Ich bezahle regelmäßig meine Steuern und so weiter. Warum soll ich nicht in den Himmel kommen? – Viele Menschen meinen, vor Gott so bestehen zu können, wie sie sind. Dabei merken die meisten – ja eigentlich alle – nicht, dass sie in Wirklichkeit krank sind. Krank an Sünde. Ist nicht Selbstgerechtigkeit auch schon Sünde?
Doch – Gott sei Dank – Jesus ist gerade für solche Menschen gekommen. Er ist nicht für die Selbstgerechten dieser Welt gekommen, sondern für Menschen, die einsehen, dass sie Sünder sind, das heißt, dass sie so, wie sie sind, vor Gott nicht bestehen können. Es ist daher zum Segen, wenn Sie für sich persönlich erkennen, dass sie »krank«, also Sünder sind. Nur dann kann Gott Sie rufen.
Axel Schneider