Die Werbung verspricht uns vieles: Neben Reichtum, Glück, Erfüllung wird auch Gesundheit quasi »auf Knopfdruck« angeboten. Es ist nur eine Tablette, nur ein Tropfen einer Tinktur, nur eine Salbe etc., und schon wird alles besser, was die Gesundheit angeht. Aber dann kommt immer der Nachsatz: »Zu Risiken und Nebenwirkungen ...« Das lässt alles dann in einem doch nicht so heiteren Licht erscheinen. »Was? Ich riskiere etwas, wenn ich eine Medizin anwende oder ein Medikament einnehme?« Ja, und die Kombination mehrerer Präparate kann dann sogar gegensätzlich und schädlich wirken. Die Gesundheit bekommt man nicht so leicht in den Griff, und das, wo sie doch für so viele die Hauptsache ist.
Die Frau in unserem Tagesvers berührte nicht allein aus Verzweiflung, sondern aus Glauben nur den Rand des Gewands, das Jesus Christus trug. Sie hatte die Hoffnung, dass alleine das ihr schon in ihrer aussichtslosen Situation helfen könnte. Von den Ärzten war sie bereits aufgegeben worden. Doch ihr Mut und ihre Entschlossenheit, sich dem Sohn Gottes zu nahen und von ihm Hilfe zu erhoffen, zahlten sich aus. Die Ärzte hatten sie nur ausgesaugt und dadurch finanziell in Not gebracht. Christus hatte keine Abrechnungsstelle für diese Leistung. Die Frau wurde ohne Gegenleistung geheilt. Sie musste nur im Glauben das Gewand berühren. Vorher hieß es: »Es war vielmehr noch schlimmer mit ihr geworden« (V. 26). Nun war sie frei von ihrer Not, der Körper war gesund.
Auch heute noch haben wir die Möglichkeit, Jesus Christus zu begegnen. Die Bibel lädt uns ein, ihn im Gebet zu suchen und ihm die eigene Not zu offenbaren. Noch tut er Wunder und heilt unsere Seele und, wenn er will, auch den Leib.
Rudolf Kühnlein