Als Derek Redmond 1988 zu seinen ersten Olympischen Spielen nach Seoul fährt, ist er britischer Rekordhalter über 400 Meter. Doch ausgerechnet anderthalb Minuten vor seinem ersten Lauf verletzt er sich beim Warmmachen und muss aufgeben. Vier Jahre später, bei seinen zweiten Olympischen Spielen in Barcelona 1992, scheint jedoch alles gut zu gehen. Es winkt eine Medaille im Endlauf. Der Startschuss fällt, Redmond geht es schnell an, bis er bei 250 Metern abrupt in vollem Lauf stoppt. Er humpelt, hält sich den rechten Oberschenkel, weint verzweifelt, rafft sich wieder auf, humpelt einige Meter. Plötzlich rennt ein Mann von der Tribüne auf die Tartanbahn zu Redmond. Es ist sein Vater. Er legt ihm den Arm um die Schulter. An der Seite seines Vaters und unter dem Beifall der Zuschauer humpelt Redmond bis zur Ziellinie.
Viele von uns kennen Lebenssituationen, in denen einem scheinbar der Boden unter den Füßen weggezogen wird oder man sich selbst in eine Sackgasse manövriert hat. Wie verlockend und naheliegend ist es dann, aufzugeben und sich einfach treiben zu lassen. In der Bibel begegnen wir vielen Personen, die an solch einem Punkt standen und nicht mehr weiterwussten. Gleichzeitig lesen wir, dass Gott ihre Lage genau im Blick hatte und ihnen gerade an diesen Tiefpunkten ganz persönlich begegnete. Er kann das Wirrwarr unseres Lebens entwirren, er ist vertraut mit all unseren Wegen.
Sie sind nicht allein! Ebenso wie Redmonds Vater den Weg bis zur Ziellinie gemeinsam mit seinem verletzten Sohn ging, so will auch Gott gerade in Ihrer momentanen Situation auf die Tartanbahn Ihres Lebens treten. Heißen Sie ihn willkommen und nehmen Sie seine Hilfe an? Silvia Lammers