»Weh dem, der keine Heimat hat!« So hört das schauerlich trostlose Gedicht »Winter-Wanderschaft« des Philosophen Friedrich Nietzsche auf. Schon beim Lesen wird einem kalt und ungemütlich zu Sinn.Aber er beschrieb schon damals, im 19. Jahrhundert, sehr deutlich, was viele Menschen heute in noch weit stärkerem Maß empfinden. Die Welt wird immer dunkler und unüberschaubarer, und vor allem wird sie kälter.Man könnte fragen, warum das so ist, haben doch die meisten Menschen in unserem Land mehr zu essen und schönere Wohnungen als ihre Groß- und Urgroßeltern.
Die Bibel sagt uns, dass Gott Licht ist. Seit langem schon haben die Menschen diesem Gott den Rücken zugekehrt und gehen ihre eigenen Wege. Doch zu kaum einer früheren Zeit haben sie es so konsequent und allgemein getan, wie heutzutage. Je weiter sie sich dabei von ihm entfernen, umso dunkler und kälter wird es.
So wird »Die Welt - ein Tor zu tausend Wüsten stumm und kalt!«, wie es in dem Gedicht heißt. Aber zum Glück stimmt das Folgende nicht: »Nun stehst du bleich, zur Winterwanderschaft verflucht ...!«
Nein, solange wir leben, haben wir die Möglichkeit zur Umkehr, der Sonne wieder entgegen. Dazu gehört allerdings das Eingeständnis, Gott und sein Gnadenangebot bisher missachtet zu haben. Das geht gegen unseren Stolz; aber der konnte auch nur so groß werden, seit wir unseren Weg allein suchten und meinten alles allein schaffen zu können. Und da müssen wir zugeben, dass er uns nur Finsternis und Kälte eingebracht hat.
Hinzu kommt, dass Gott den Heimkehrern eine wunderbare von der Sonne der Gerechtigkeit durchflutete, warme Heimat bei sich selbst versprochen hat. Wolfgang Arenz