Auf dem großen Friedhof im Norden von Stockholm liegt unter Tannen und Birken inmitten prachtvoller Grabdenkmäler ein Grab mit einem ganz einfachen, schlichten, schwarzen Holzkreuz mit der Inschrift: »Crux spes unica«, das heißt: (Im) Kreuz (ist) einzig Heil. Hier ruht der große schwedische Dichter August Strindberg (1849-1912), der diese Inschrift für sein Grab selbst gewählt hat. Er war einst bekannt als großer Gottesleugner und Lästerer. Am Ende seines bewegten Lebens schrieb er als Ergebnis seines Ringens: »Rein herausgesagt, ich schreibe mein ganzes Unglück der einen Tatsache zu, dass ich gottlos gewesen bin. Ein Mensch, der die Verbindung mit Gott abgebrochen hat, kann keinen Segen empfangen. Alles Gerede davon, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied sei, ist Spreu. >Wenn der HERR nicht das Haus baut, so arbeiten die Bauleute umsonst<, das ist die ganze Wahrheit.« Es bleibt die Frage, ob jeder sich erst durch alle denkbaren Irrungen und Wirrungen dieses Lebens hindurchkämpfen muss, um dann erst am Schluss unter dem Kreuz des Heilands Ruhe und Frieden zu finden. Dass jemand die Inschrift seines Grabdenkmals bestimmt hat, ist nicht einmalig. So hat der dänische Denker Sören Kierkegaard, der sein Leben wahrhaft durchlitten hat, seine Sehnsucht auf seinem Grabstein so bezeugt:
Noch eine kurze Frist, dann ist's gewonnen,
dann ist der ganze Streit in nichts zerronnen,
dann darf ich laben mich an Lebensbächen
und ewig, ewiglich mit Jesus sprechen. Hans Schomaker