Diese Anweisung beschreibt die Beziehung zu unseren Mitmenschen, wie Gott sie sich vorstellt. Nimmt man sie genau, dann verbietet sie uns, Schulden zu machen.
Wer sich mit dieser Forderung auseinander setzt, merkt, dass das Wirtschaftsleben nach ganz anderen Grundsätzen organisiert ist. Als Unternehmer ist es kaum möglich, langfristige Investitionen nur mit dem Eigenkapital zu finanzieren. Und auch Überbrückungskredite bei Liquiditätsengpässen werden sich kaum vermeiden lassen. Aber Gottes Forderung wird uns vor der wirtschaftlichen Pleite bewahren, indem sie uns das »Spekulieren« untersagt. Solange »Gegenwerte« (Immobilien usw.) vorhanden sind, ist man im Sinne dieses Verses nicht in »Schulden«. Doch in der Gier nach »Gewinnmaximierung« oder noch mehr privatem Luxus verliert mancher den Blick für die Realität. Wer mit Geldern aus Krediten an der Börse spekuliert, kann schnell Haus und Hof verlieren, und wer sich ein Luxusauto auf Pump leistet, verpfändet seine zukünftigen Einnahmen an die Banken - und wer weiß, ob er übermorgen noch Arbeit hat.
Die Bibel ermahnt uns: »Wenn wir Nahrung und Kleidung haben, so wollen uns daran genügen lassen. Die aber reich werden wollen, fallen in Versuchungen und Fallstricke .« (1. Timotheus 6,8-9). Wer Gottes Gebot befolgt, bewahrt sich und die ihm Anvertrauten (Arbeitnehmer, Familie .) vor drohendem Schaden, aber verzichtet möglicherweise auf unsicheren Luxus. Auch, wenn solche Geschäfte scheinbar ohne Schaden gelingen, widersprechen sie immer noch Gottes Gedanken für uns! Markus Goerke