Wie lange meinen Sie, hat die frohe Stimmung bei den Israeliten nach ihrer Befreiung aus Ägypten angehalten? Sie werden es nicht glauben: ganze drei Tage! Allerdings gerieten sie auch in ziemliche Bedrängnis. Sie fanden kein Wasser, und als sie etwas fanden, war es bitter.
Gott schickt solche Proben, damit seine Leute erkennen, ob sie Gott nur lieben, wenn er es ihnen gut gehen lässt, oder ob sie ihn lieben, weil er sie errettet hat. Wir bilden uns oft ein, fromm und gottesfürchtig zu sein, wenn alles immer nach Wunsch verläuft. Darum zeigt er uns durch Schwierigkeiten, an was unser Glaube wirklich hängt, ob an glücklichen Umständen oder an Gott selbst.
Dabei hat Gott sein Volk nie wirklich sitzen lassen, sondern kam ihm immer rechtzeitig zur Hilfe. In der »Wüste« war zwar genug Gras für das viele Vieh, aber weder Nahrung noch Wasser. So sorgte Gott, solange sie dort verweilten, täglich dafür, dass beides vorhanden war. Und das dauerte vierzig Jahre lang. Er öffnete Felsen, so dass Wasser herauskam, und er gab ihnen »Brot vom Himmel«, das Manna. Sie mussten es täglich neu aufsammeln, damit sie sich ihrer Abhängigkeit von Gott stets bewusst blieben, und es verdarb, wenn man es aufbewahren wollte. Aber sie hatten immer genug zu essen.
Zweimal gab ihnen Gott auf ihr Murren hin auch Fleisch. Wachteln kamen in riesigen Schwärmen und fielen im Lager zu Boden. So gibt Gott auch heute manchem unzufriedenen Christen mehr als er braucht. Doch hat das dem Volk Israel so wenig wirklichen Segen gebracht, wie es irdischer Überfluss heute tut. Wir sollten mit dem zufrieden sein, was Gott uns gibt.
Hermann Grabe