Ja, wie genau kann man die Bibel nehmen, wie recht hat sie eigentlich? Ganz bestimmt ist sie kein naturwissenschaftliches Lehrbuch; aber kann es sein, dass in der Bibel – wie es vielfach von Gegnern dieses Buches behauptet wird – falsche, unwahre Dinge stehen?
Wenn die Bibel wirklich Gottes Wort ist, dann sollten Menschen – wenn immer sich so ein Anschein ergibt – solange weiterforschen, bis sie den Fehler gefunden haben.
Bis heute wird das, was unser Vers aussagt, als beliebtes Argument für die in naturwissenschaftlichen Fragen angeblich nicht ernst zu nehmende Bibel herangeführt, und dabei steht z. B. in Grzimeks Tierleben im 12. Band ab Seite 421 Folgendes zu lesen:
»Im Jahre 1882 veröffentlichte Morot … seine Beobachtungen über die schleimüberzogenen Magenpillen der Kaninchen. Außer der normalen festen Losung erzeugen diese Tiere nämlich eine zweite Kotform – weiche, schwach geformte Kügelchen, die sie nach Ablage sofort aufnehmen und unzerkaut schlucken. Auf solche Weise geht ein Teil der Nahrung zweimal durch den Darm und wird dadurch besser aufgeschlossen. Diese Doppelverdauung ähnelt in gewisser Weise dem Wiederkäuen der meisten Paarhuferfamilien. Der weiche Kot wird im Blinddarm gebildet und dort stark mit Vitamin B1 angereichert. Nach den Untersuchungen von Scheunert und Zimmermann enthält er gegenüber dem normalen Kot die vier-bis fünffache Menge an Vitaminen. Für die Hasentiere ist der »Blinddarm« oder »Vitaminkot« lebenswichtig; er erleichtert ihnen vermutlich auch das Überstehen längerer Fastenzeiten bei ungünstiger Witterung.«
Übrigens haben viele Kinder das schon bei ihrem Kaninchen beobachtet … Erwin Kramer