Schon viele gekenterte Seeleute waren dieser Versuchung ausgesetzt. Sie saßen im Rettungsboot und hatten nichts mehr zu trinken. Aber was ist mit all dem Wasser um sie herum? Selbst beim größten Durstgefühl oder im Überlebenskampf darf man niemals Salzwasser trinken, weil der Salzgehalt im Meer um einiges höher ist, als das Salzkonzentrat im menschlichen Blut. Wenn man anschließend nicht die Möglichkeit hat, genügend Trinkwasser nachspülen zu können, kommt es zu einem Nierenversagen und letztendlich zum Tod. Daher ist Süßwasser für den Menschen lebensnotwendig. Die Wasseranteile der Welt betragen ca. 97% Salzwasser, 2% Eis und 1% Süßwasser. Mittlerweile gibt es schon ein paar Länder, die mit hohem Energieaufwand Entsalzungsanlagen betreiben, um aus dem ungenießbaren genießbares Trinkwasser zu gewinnen. Trinkwasser ist also sehr wertvoll.
Diese beiden Gedanken können uns ein wenig beschreiben, was Jesus damit meinte, als er der Frau am Brunnen diesen wundervollen Satz sagte, welcher der heutige Tagesvers ist. Auch wenn es vieles gibt, was scheinbar unseren Durst im Herzen löschen könnte, und die Frage, was nach dem Tod kommt, verdrängt, wird man früher oder später doch wieder etwas zu trinken brauchen. Und was das ewige Leben betrifft, so bedarf es sogar mehr als nur Trinkwasser. Unser innerer Lebensdurst wird mit »Salzwasser« nicht gelöscht, im Gegenteil, am Ende erwartet uns der Tod.
Jesus allein kann endgültig den »Durst« löschen und sogar ewiges Leben geben. Die Frau am Brunnen, welche ihm Wasser zum Trinken gab, hat durch den Glauben an Jesus für sich selbst eine Quelle lebendigen Wassers bekommen, aus der sie das ewige Leben schöpfen konnte.
Gabriel Herbert