Was wäre, wenn wir Menschen tatsächlich von Grund auf gut wären? - Wäre es dann nicht so, dass wir unseren Mitmenschen stets ohne Gewalt, Misstrauen, Vorurteile oder Neid begegnen könnten? Wäre es dann nicht so, dass der Hunger in der Welt längst mit Erfolg bekämpft worden wäre? Wenn wir gemeinsam die richtige Richtung einschlagen könnten, müssten dann nicht Kriege mit ihren schrecklichen Folgen verhindert werden können? Dass es sich hierbei um drängende Probleme handelt, die jeden Menschen umtreiben müssten, steht doch außer Frage!
Wir wissen z. B. seit Jahrzehnten, dass täglich Tausende von Kindern verhungern. Wir wissen, dass es keinen gerechten Krieg gibt, sondern jeder Konflikt Tote, Flüchtlinge und Leid verursacht. Warum bekommen wir diese schlechten Entwicklungen nicht in den Griff? Die Antwort liegt auf der Hand: Die Menschheit ist nicht durchgreifend lernfähig. Und selbst wenn sie es wäre, so ist sie nicht durchgreifend lernwillig. Sie stolpert fortwährend über Egoismus, Kurzsichtigkeit und Behäbigkeit. Dass dieses Problem trotz vieler guter Ansätze grundlegend ist, beweist jeder neue Streit, jeder neue Krieg, jedes verhungerte Kind jeden Tag aufs Neue. All dies wäre vermeidbar, wenn wir wirklich gut wären. Und Gelegenheit dazu, zumindest gut zu werden und das Richtige zu tun, hatten wir mehr als genug. Die kommunikativen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Möglichkeiten sind besser als je zuvor. Und trotzdem machen wir nichts daraus. - Wir haben keine Ausrede mehr. Lösen wir uns von der Illusion, dass wir selbständig in der Lage wären, uns und unsere Welt zu retten. Hierfür ist jemand erforderlich, der unser menschliches Kernversagen nicht teilt, sondern wirklich gut und weise ist: Gott selbst. Markus Majonica