Ist es nicht interessant zu sehen, wie wir Menschen für bestimmte Sachen blind sein können?
Hagar – um die es sich in dieser Geschichte handelt – wurde von Sara, der Frau Abrahams, weggeschickt. Zwischenmenschliche Probleme waren der Grund dafür gewesen. Nun finden wir sie hier in diesen Bibelversen, in der Wüste sitzend. Sie hatte die Hoffnung aufgegeben. Sie wusste einfach nicht mehr, wie es weiter gehen sollte. Das Wasser, das man ihr mitgegeben hatte, war verbraucht. Sie dachte: »Wo soll ich hier in der Wüste Wasser her holen?« Ihren Sohn Ismael hatte sie schon aufgegeben, ihn unter einen der Sträucher geworfen, dort liegen lassen, und war weggegangen, weil sie seinen Todeskampf nicht mit ansehen konnte.
Obwohl es an dem Ort einen Brunnen gab, sah sie ihn nicht.
Der Junge weinte offensichtlich, denn wir lesen, dass Gott seine Stimme hörte. Dann plötzlich und unerwartet hörte sie die Stimme Gottes. Wie das geschah, steht nicht da. Nur die Tatsache wird erwähnt. Und dann kam das Großartige: Er öffnete ihre Augen. Sie sah einen Wasserbrunnen.
Vielleicht sitzt heute einer unserer Leser da: Er weiß nicht, wie es weiter gehen soll. Auch er hat die Hoffnung aufgegeben. Dann reden Sie zu Gott. Er hört unsere Stimme; er ist »voll innigen Mitgefühls« (Jakobus 5,11) und hört sogar das Wimmern unserer Kinder. Oft ist die Lösung schon längst da. Wir sehen sie bloß nicht, weil wir nur mit »unseren« Augen sehen. Wir müssten durch eine andere Brille schauen: durch die »Brille« Gottes. Wim Hoddenbagh