Heiligkeit ist ein Wesensmerkmal Gottes und bedeutet, dass er absolut getrennt ist von allem Bösen. Uns Menschen ist Heiligkeit wesensfremd. Auch wenn wir uns noch so sehr anstrengen, es gelingt uns nicht, absolut ohne Sünde, ehrlich und wahrhaftig zu sein. Und weil das kein Mensch schafft, meinen wir, dass Gott es schon nicht so genau nehmen wird. Aber Gott nimmt es sehr genau. Er hat nicht etwa nur eine Vorliebe für Heiligkeit, so wie wir vielleicht eine Farbe bevorzugen. Gott ist vom Wesen her heilig. Deswegen ist in seiner Nähe jede Form des Bösen unmöglich. Gottes Heiligkeit wird in der Bibel mit Licht ohne jede Finsternis verglichen. In diesem Licht Gottes kann keine Person mit einer Mischung aus Dunkel und Licht – aus Lüge und Wahrheit – existieren. Weil kein Mensch es schaffen kann, vollkommen heilig zu werden, hat Gott etwas unternommen, damit Menschen in seiner Gegenwart bestehen können. Er gab seinen Sohn Jesus Christus, und durch sein stellvertretendes Opfer am Kreuz hat er alle Sünde weggenommen und für jeden, der das glaubt und dieses Opfer für sich in Anspruch nimmt, gilt: »Mit einem Opfer hat er die, die geheiligt werden, für immer vollkommen gemacht« (Hebräer 10,14).
Erst auf dieser Grundlage – von der Sündenschuld befreit – und auf der Basis des neuen Lebens, das Gott dem schenkt, der glaubt, ist ein geheiligtes Leben möglich. In Abhängigkeit von Gott darf der Christ in seinem Leben Gottes Wesen widerspiegeln, indem er sich von der Sünde fern hält und stattdessen die vielen guten Wesensmerkmale des göttlichen Lebens in sich reifen lässt. Hartmut Ising