»Für den Englischtest am Freitag benötigt ihr einen funktionsfähigen Füller oder Kugelschreiber und ein Englisch-Englisch-Wörterbuch!« Der Satz ist noch nicht zu Ende gesprochen, da schnellen schon ein halbes Dutzend Hände in die Höhe.
Schüler A: »Wieso kein Englisch-Deutsch-Wörterbuch?« / Schüler B: »Darf ich auch mit Filzer schreiben?« / Schüler C: »Können wir die Arbeit auf nächsten Montag verschieben?« / Schüler D: »Dürfen wir statt des Wörterbuchs Handys benutzen?« / Schüler E: »Ich bin Freitag beim Arzt.« / Schüler F: »Was nochmal sollen wir für den Test am Freitag alles mitbringen?« / Schüler G: »Wann ist Pause?«
Während ich mit einem inneren Seufzer an die Beantwortung der Fragen gehe, haben sich inzwischen noch drei weitere Schüler gemeldet.
Wie viel Geduld muss Gott mit uns haben. Er gibt uns viele klare und einfache Aufforderungen in seinem Wort, aber wir haben Einwände ohne Zahl. Schon im Alten Testament musste Gott fragen: »Warum hast du der Stimme des HERRN nicht gehorcht?« (1. Samuel 15,19). Und im Neuen Testament stellt Jesus nüchtern fest: »Warum nennt ihr mich ‚Herr, Herr‘ und tut nicht, was ich sage?« (Lukas 6,46). Mit einer Fülle von Bedenken und Entschuldigungen hebeln wir Gottes Autorität und sein Wort subtil aus den Angeln. Statt eines vertrauensvollen »So sei es. Amen, Herr!« hinterfragen wir das Gehörte mit vermeintlichen Verbesserungsvorschlägen, weil wir denken, genauer zu wissen, was gut und richtig für uns wäre. Der vertrauensvolle Glaube aber, dass Gott das Beste für uns im Sinn hat, sollte uns wegbringen von einem »Amen, Herr! Aber …« zu einem »Amen, Herr! Es sei, wie du sagst und willst!« Martin von der Mühlen