Den Dienst am Heiligtum verrichteten nach der Anordnung Gottes allein die Priester, damals waren das Aaron und seine Söhne. Nur ihnen war es unter genau festgelegten Bedingungen erlaubt, das Heiligtum zu betreten. Sie mussten für sich selbst Opfer bringen, sie mussten sich reinigen durch die Besprengung mit dem Blut der Opfertiere und durch rituelle Waschungen am großen Waschbecken vor dem Eingang zum Zelt. Erst dann durften sie dieses und auch nur den ersten der dort befindlichen beiden Räume betreten. Begleiten wir einen von ihnen. Was waren seine Aufgaben?
Im Inneren Heiligtum, im vorderen Raum, befanden sich nur drei Einrichtungs-Gegenstände, überwiegend aus Gold gefertigt: ein siebenarmiger Leuchter, ein Tisch und ein Räucheraltar. Der Leuchter wurde jeden Morgen angezündet und erhellte den gänzlich mit Gold ausgestatten Raum. Der Tisch wurde mit 12 Broten bestückt als Zeichen der Versorgung Gottes für sein Volk, das aus 12 Stämmen bestand; auf dem Räucheraltar wurde Weihrauch als Wohlgeruch für Gott geopfert. All dies geschah tagtäglich und war von Gott bis ins Detail genau angeordnet. - Gottes Absicht damals war es zu zeigen, welche Bestimmung er uns Menschen zuweisen wollte: in seiner Nähe zu leben und ihm zu dienen. Doch das wurde für alle erst möglich, nachdem Jesus Christus durch sein Opfer die Erlösung für unsere Schuld und Sünde bewirkt hatte. Seither kann jeder, der an den ihn glaubt, Gott als Priester nahen. Die Priester im Alten Testament sind also ein Vorbild für das, was alle Menschen nach der ursprünglichen Bestimmung Gottes sein können: Priester des lebendigen Gottes.
Joachim Pletsch