Jan Ullrich fährt auf der Bergetappe in den Pyrenäen dicht am Hinterrad von Marco Pantani. Er lässt ihn keinen Augenblick aus dem Auge. Er schiebt sich an ihm vorbei. Doch dann schaut er nicht zurück, sondern nach vorne: auf das Ziel. Der Blick auf’s Ziel motiviert ihn und gibt neuen Antrieb.
Ich bewundere engagierte Sportler, Unternehmer und Politiker, wie konsequent sie ihre Ziele definieren und verfolgen. Alle Dinge, die sie ablenken könnten, vermeiden sie. Ständig kontrollieren sie die Zwischenergebnisse, prüfen, ob sie ihren Kurs oder ihre Strategie der Zielvorgabe anpassen müssen. Für Nebensächlichkeiten haben sie keine Zeit.
Wer von uns möchte schon zu denen gehören, die einfach drauf los rennen und ins Ungewissen laufen. Wir planen unsere Ausbildung, unseren Beruf, unsere Familie, den Urlaub, ja sogar unser Hobby. Ist unser Ziel erreicht, fragen wir: Wie geht’s weiter? Viele Zieldurchgänge reihen sich aneinander. Oft erreichen wir das Ziel auch erst nach mehrmaligem Anlauf. So musste ich meine Fahrprüfung wiederholen, bis es schließlich klappte. Andere Dinge können wir nicht wiederholen. Zum Beispiel den freien Fall aus einem Hochhaus. Schon der erste Versuch wäre tödlich.
Haben wir das Endziel für unser Leben falsch gesteckt, können wir nicht nachbessern. Deshalb sollten wir uns heute darüber im Klaren sein, was am Ende unseres Lebens steht. Dass es einmal kommt, ist todsicher.
Gott will uns einen Lebenssinn geben und ein lohnendes Ziel stecken. Er will, dass wir einmal für alle Ewigkeit bei ihm sind, in seiner Herrlichkeit. Arbeiten wir auf dieses Ziel hin? Siegfried Lambeck