Viele Intellektuelle fühlten sich durch die Ideen des Karl Marx angezogen. Marx wurde für sie zum Erlöser der Menschheit, der Sieger über den kapitalistischen Drachen, der Wegbereiter ins Reich der Freiheit, in den kommunistischen Himmel auf Erden. Als der Erste Weltkrieg ausbrach, war es vor allem Lenin, der die Möglichkeit sah, in Russland eine Revolution zu machen, in einem Land, an das Marx gar nicht gedacht hatte. Lenin wurde 1917 von den Deutschen nach St. Petersburg gebracht, um das Durcheinander zu verstärken und die Siegchancen Deutschlands im Weltkrieg zu verbessern.
Im Zarenreich hatte im Februar 1917 schon ein Umsturz stattgefunden. Doch die neue Regierung saß nicht fest im Sattel. So entschloss sich Lenin zum Handeln. Sein Freund Trotzki organisierte den »Sturm auf das Winterpalais«, den Sitz der Regierung, heute vor 100 Jahren. Die Machtübernahme der Bolschewiki erfolgte derart reibungslos, dass viele Bürger die Geschehnisse erst aus der Zeitung erfuhren. Ein weltbewegendes Ereignis war geschehen, mit gewaltigen Folgen für die ganze Menschheit. Kaum jemand war sich seiner Bedeutung bewusst. Aber seit 30 Jahren ist dieses Experiment nun schon vorbei. Wie ein Gebäude, dessen Statik falsch berechnet wurde, stürzte die Sowjetunion in sich zusammen. Was mit List und Tücke, Gewalt und Revolution begann, konnte kaum in die Wege leiten, was der Menschheit Segen bringt. Wieder nur eine Ideologie, die sich als Lug, Trug und Unheil erwies.
Jesus aber hat für uns alle sein Leben gegeben, damit wir sündigen Menschen erneuert werden und Ruhe für unsere Seelen finden. Darüber hinaus befähigt er uns, nach dem Vorbild seiner Liebe und Barmherzigkeit zu leben, um das Leid in dieser Welt ein wenig zu mindern, statt es zu vermehren. Karl-Otto Herhaus