Die Amerikaner sind, obwohl sie als Nation erst eine kurze Geschichte haben, inzwischen nicht arm an einprägsamen historischen Daten. Gerade im Zusammenhang mit den Anschlägen auf das World Trade Center wurde oft ein weiteres Datum genannt, nämlich der heutige Tag aus dem Jahre 1941. An diesem Tag eröffnete Japan »seinen« Krieg gegen die USA mit dem Angriff auf Pearl Harbor.
Ob die amerikanische Regierung wirklich so überrascht war, wie sie behauptete, wird wohl nie definitiv entschieden werden. Ich persönlich glaube nicht an ihre Ahnungslosigkeit. Dass der Krieg absehbar und nach Lage der Dinge unvermeidlich war, konnte man schon längere Zeit vorher erkennen. Jedenfalls machte der Angriff der Japaner die amerikanische Öffentlichkeit unbedingt kriegsbereit, und das konnte dem Präsidenten Roosevelt recht sein, denn nun konnte er handeln.
Es ist verständlich, dass ein Volk, welches zwischen Krieg und Frieden entscheiden muss, den Frieden wählt. Das ist aber nicht immer vernünftig, so wie das Hinausschieben einer zwar lebensgefährlichen, aber doch heilsamen Operation nicht unbedingt vernünftig ist. Manchmal muss eben für ein hohes Ziel einiges gewagt werden. Opfer sind zu bringen, und wer tut das schon gerne! Selbst Gott fiel es schwer, Opfer zu bringen, um das hohe Ziel, die Errettung der Menschen, zu erreichen. In der Bibel lesen wir davon. Und auch Jesus fiel der Weg zum Kreuz nicht leicht, so dass er noch kurz vor seiner Gefangennahme im Garten Gethsemane Gott um einen Ausweg bat. Aber es gab keinen. Der Weg ans Kreuz war unvermeidlich, wenn Menschen zu Gott geführt werden sollten. Jesus ging diesen Weg – Gott sei Dank. Karl-Otto Herhaus