Durch das gewaltige Erdbeben in Armenien am 7. Dezember 1988 – heute vor 40 Jahren – war auch eine Schule eingestürzt und hatte viele Kinder unter sich begraben. Ein Vater lief sofort hin, um seinen Sohn zu retten, hatte er ihm doch versprochen: »Ich bin immer für dich da, egal, was passiert!« Andere Eltern standen weinend vor dem Trümmerhaufen. Er aber fing sofort und mit bloßen Händen an, den Schutt beiseitezuräumen. Er wühlte und wühlte 12 Stunden, 24 Stunden, ja, 36 Stunden. Da endlich hörte er mehrere Stimmen und rief: »Armand?« Prompt kam die Antwort: »Ich bin hier, Vater! Hilf uns! Ich habe den anderen gesagt, du würdest bestimmt kommen, weil du es mir versprochen hast.« Zum Glück hatten große Trümmerteile genau da einen Hohlraum gebildet, wo sich 14 der verschütteten Kinder befanden. Als er seinen Sohn heim zu seiner Mutter trug, wollten die Nachbarn ihn als Helden feiern; aber er sagte nur: »Ich habe doch Armand versprochen, dass ich immer für ihn da bin.«
Auch Gott hat versprochen, dass er alle Menschen retten wollte. So hat er – wie Armands Vater für seinen Sohn – alles aufgewendet, um uns aus einem Gefängnis zu befreien, aus dem wir uns selbst nie hätten befreien können. Denn durch seinen Tod hat der Sohn Gottes, Jesus Christus, die Sündenschuld aller Menschen bezahlt.
Wenn nun jemand zweifelnd fragt, ob Gottes Angebot wirklich allen gilt, den möchte ich auf unseren Tagesvers hinweisen. Armands Vater konnte sein Versprechen einlösen, weil er seinen Sohn liebte. So dürfen wir auch sicher sein, dass Gott sein Versprechen hält, weil er alle Menschen liebt. Die einzige Bedingung für uns besteht darin, dass wir nicht meinen, uns selbst befreien zu können.
Hermann Grabe