Als Kind aus zerrütteten Verhältnissen weiß ich, wie schmerzlich es ist, wenn Familien auseinander brechen. Heute wird im Durchschnitt jede dritte Ehe geschieden und meist sind es die Kinder, die auf der Strecke bleiben. Meine Eltern gingen auseinander, als ich drei Jahre alt war. Vater wanderte nach Kanada aus, um eine neue Existenz zu gründen, und Mutter verschwand zwei Jahre später einfach. So wuchsen meine Schwester und ich bei der Großmutter auf, die sich viel Mühe machte, aber ein intaktes Elternhaus nicht ersetzen konnte.
Mit 16 sah ich meine Mutter zum ersten Mal wieder, sie war zum zweiten Mal verheiratet und mir total fremd. Da ihr Ehemann Soldat der US-Army und Bürger der USA war, zog sie mit ihrer neuen Familie, es waren inzwischen weitere Kinder geboren, in die Vereinigten Staaten. Meine Schwester und ich hatten unser Leben in Deutschland festgemacht. Da Mutter uns damals verlassen hatte, fehlte jedes Vertrauen zu ihr und wir zogen es vor zu bleiben, wo wir waren. Zwei Briefe – den letzten erhielt ich zu meiner Hochzeit – waren alles, was ich noch von ihr hörte. Sechs Jahre später erfuhr ich, Mutter sei gestorben.
Inzwischen war ich zum lebendigen Glauben an Jesus Christus gekommen und hatte viel für meine Eltern gebetet. Es war mir ein Anliegen, dass auch sie gerettet würden und Frieden mit Gott bekommen, wie ich ihn selbst erfahren habe. 15 Jahre nach dem Tod meiner Mutter erfuhr ich, dass sie diesen Frieden gefunden hat.
Dass Gott so gut zu mir war, das erleben zu dürfen, ließ mein Vertrauen zu ihm unendlich wachsen. Es lohnt sich, mit Jesus zu leben.
Joschi Frühstück