Noch heute erinnert sich meine Mutter mit Schrecken an den Tag, an dem ich meine Hand auf eine glühende Herdplatte gelegt hatte. Ich war damals knapp zwei Jahre alt – und so unvernünftig, wie es Kleinkinder nun einmal sind. »Pass auf, die Herdplatte ist sehr heiß«, hatte meine Mutter mich gewarnt, »du darfst sie nicht berühren, sonst tust du dir weh!« Vielleicht war ich nur neugierig – jedenfalls ignorierte ich das Verbot meiner Mutter und fasste in einem unbeobachteten Augenblick auf die Herdplatte, die ich gerade so erreichen konnte, mit Folgen, für die ich selbst verantwortlich war: Ich verbrannte mir die Hand, es schmerzte sehr.
Für mich ist dies Erlebnis sehr wichtig geworden, denn es hat mir einen neuen Zugang zu den Geboten Gottes ermöglicht. Wenn Gott uns sagt, dass wir nicht stehlen, nicht die Ehe brechen und auch nicht lügen sollen, dann sind dies Weisungen zu unserem Schutz, die Gott uns für ein gelingendes Leben gegeben hat. Er weiß, dass wir andernfalls uns und unseren Mitmenschen schaden. Wenn ich etwa lüge, so muss ich mir diese Lüge merken und darauf achten, wem ich sie wie erzählt habe. Eine anstrengende Angelegenheit, zudem zerstört sie das Vertrauen, wenn die Lüge entlarvt wird. Beim Ehebruch kommt der Schmerz hinzu, den wir dem Partner und den Kindern zufügen – und schließlich die geballten Konsequenzen, z. B. durch einen Scheidungskrieg und durch eine zerstörte Familie.
Doch Gott will uns davor bewahren, uns selbst und anderen zu schaden. Seine Liebe ist so groß, dass er uns sogar seinen eigenen Sohn gegeben hat, damit die durch unsere Übertretung entstandene Schuld gesühnt und vergeben werden kann. Astrid Jähn