Was für ein nächtlicher Schreck in Scharrel, einer kleinen Ortschaft im niedersächsischen Emsland: mitten in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend um 2.40 Uhr Feueralarm.
Im Ort brannte es, ein großes Feuer war ausgebrochen und kein einziges der acht Löschfahrzeuge setzte sich in Bewegung. Die gut ausgebildeten Feuerwehrleute eilten zum Brandort um – tatenlos zuzusehen.
Der Brandort war die Feuerwehr selbst, und deshalb konnten die herbeigeeilten Männer gar nichts tun, ihnen waren sozusagen die Hände gebunden, und erst nach dem Eintreffen der Wehren aus den Nachbarorten war Hilfe möglich.
Welche Sicherheit hatte das erst 2008 neu errichtete hochmoderne Feuerwehrgebäude, in dem 8 Löschfahrzeuge und ein Boot untergebracht waren, doch den Einwohnern des Ortes vermittelt; sie wussten, auf ihre Feuerwehr ist Verlass, sie waren bestens geschützt, man durfte ruhig schlafen – und jetzt das!
Wenn das, worauf man vertraut, versagt, ist das der größte Albtraum – nicht nur bei der Feuerwehr, sondern immer da, wo jemandem Menschen anvertraut sind; ob am Arbeitsplatz, in der Familie oder Ehe. Da wird einem der Boden unter den Füßen weggezogen.
Wir haben letztlich keine Sicherheiten. So vieles zerbricht und hinterlässt dicke Narben in unseren Seelen. Wir können kaum noch vertrauen. Und doch gibt es eine wirklich gute Nachricht: Wir können, sollen und dürfen mit all diesen Verletzungen zu Jesus kommen. Bei ihm »brennt« es nie. Seine Hilfe ist dem gewiss, der ihn darum bittet. Auch wenn wir selbst der »Brandstifter« sein sollten, gibt es bei ihm einen Ausweg und Hilfe zur rechten Zeit.
Wir sollten heute damit anfangen, die Hilfe nicht bei Menschen, sondern bei Gott zu suchen.
Erwin Kramer