Gibt es einen verheirateten Mann, der diesen Vers selbstbewusst kommentieren möchte? Auch nach 33 Ehejahren wage ich das lieber nicht; aber neulich habe ich bei dem Teich in unserer Nähe etwas zu diesem Thema gelernt:
Besonders in der Abenddämmerung gehe ich gern hier hin. Da hört man in einer Ecke die Frösche quaken, und regelmäßig kommt ein Graureiher. Er verharrt lange am Ufer - ich darf mich nicht rühren. Nach und nach gesellen sich einige Stockenten dazu, und ab und zu fällt lautstark ein Krickentenpärchen ein. Aber dann erscheinen sie, von denen ich eigentlich erzählen möchte: die Teichhühner. Vorsichtig sichernd, ständig nervös um sich schauend, kommen sie aus dem Schilfdickicht geschwommen. Zuerst das Männchen, dem gleich darauf sein Weibchen folgt, um das es offenbar pausenlos besorgt ist. Immerzu lockt es, immerzu blickt es sich nach ihm um, immer wieder wartet es.
Das Männchen kümmert sich rührend um das Weibchen. Es baut zu Beginn der Brutzeit zwei bis drei, manchmal auch vier »Probenester«. Das Weibchen begutachtet alle, um sich dann für eines zu entscheiden. Dies Nest baut das Männchen dann äußerst kunst- und liebevoll aus und verziert es manchmal sogar mit Blüten.
Beide Eltern teilen sich das Brutgeschäft und kümmern sich gemeinsam um die Jungen, die selber für den Rest der Saison bei ihnen bleiben und bei der Aufzucht weiterer Bruten helfen.
Das war für mich Gottes Kommentar zu unserem Vers aus seinem »Nachschlagewerk Schöpfung«. Die Übertragung auf menschliche Verhältnisse sollte nicht schwerfallen, zumindest theoretisch nicht. Praktisch gelingt es aber nur, wenn Gott uns Männern die rechte Liebe schenkt. Erwin Kramer