Wie viele Frauen besuchte ich vor der Geburt unserer Tochter einen Geburtsvorbereitungskurs. In solchen Kursen spricht man über Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett und lernt allerhand Nützliches über den Geburtsvorgang, Wehenveratmung und Säuglingspflege. Die Hebamme, die mich auch nach der Geburt besuchte, leitete den Kurs. An einem Abend sagte sie uns Frauen etwas, das sich mir einprägte: Sie meinte, die Schmerzen der Geburt seien sehr wichtig. Man müsse als Mutter an den Punkt kommen, an dem man völlig am Ende ist und einfach nicht mehr kann. Man müsse diese Schmerzen durchmachen, denn sonst würde man sein Kind nachher bei den ersten Schwierigkeiten am liebsten wieder abgeben. Aber weil man so viel für sein Kind auf sich genommen hat, gibt man es nie wieder her.
Gott nennt die Menschen, die an Jesus als ihren persönlichen Retter glauben, seine Kinder. Und Jesus nahm noch viel größere Schmerzen auf sich, als eine Mutter sie bei der Geburt erlebt. Jesus hat den Himmel, den perfekten Ort, aufgegeben und ist Mensch geworden. Er hat sich verachten, verspotten, misshandeln und schlussendlich kreuzigen lassen. Ein Kreuzestod bedeutet unsägliche Schmerzen. Durch seine Schmerzen und seinen Tod hat Jesus es möglich gemacht, dass die Menschen, die an seinen Tod am Kreuz als Rettung für ihre Schuld glauben, Gottes Kinder werden können.
Das muss wahre Liebe sein! Sie gibt den Menschen, die an Jesus glauben, die Sicherheit, dass Gott seine Kinder nie mehr loslassen wird. Dafür hat er zu viel auf sich genommen. Dieses Wissen schenkt wirkliche Ruhe, Sicherheit und Dankbarkeit. »Mein Erbarmer lässt mich nicht, das ist meine Zuversicht!«
Michaja Franz