1900 Jahre ist es her, dass ein römischer Kaiser, Trajan (98-117 v. Chr.) im Jahr 113 zum ersten Mal eine Anordnung über die Behandlung von Christen gab. Denn nachdem sich herausgestellt hatte, dass die Christen keine Sekte der Juden waren, deren Religion erlaubt war, wurden sie schlimmer Verbrechen beschuldigt, ihre Herrenmahlfeiern gar kannibalischer Riten. Kaiser Nero hatte sie schon im Jahr 64 beschuldigt, den großen Brand von Rom verursacht zu haben.
Der Kaiser empfahl einem Statthalter in Kleinasien, die Christen zwar nicht aufzuspüren, auch nicht anonymen Denunziationen zu folgen, aber sie bei ordnungsgemäßer Anzeige zu befragen und, wenn sie sich standhaft als Christen bekannten, hinrichten zu lassen. Der Beweis, nicht Christ zu sein, musste durch Götzenopfer und Verfluchung Christi erbracht werden. So mussten dann noch 200 Jahre lang viele Menschen ihre Liebe zu Jesus Christus mit dem Leben bezahlen.
Mit wechselnder Intensität ist es so geblieben, und im 20./21. Jahrhundert werden sogar mehr Christen verfolgt und zum Teil getötet als je zuvor, besonders in kommunistischen und islamischen Ländern, aber auch bei Buddhisten und Hindus. Die weltweit proklamierte Toleranz gilt oft nicht für Christen und Juden. Es ist der grundsätzliche Widerwille des Menschen gegenüber dem Gott der Bibel, dessen Anhänger zu Opfern dieses Widerwillens werden.
Jesus Christus hat es ihnen, wie unser Tagesvers zeigt, vorausgesagt; dennoch ist es für die noch in rechtsstaatlicher Sicherheit lebenden Christen selbstverständliche Pflicht, für ihre verfolgten Brüder und Schwestern vor Gott und Menschen einzustehen. Gerhard Jordy