Lonesome Dove, einsame Taube, so lautet das Original des amerikanischen Romans über das Leben der Texas-Ranger. Er wurde 1986 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet und 1989 in einer 4-teiligen Serie verfilmt. Der Titel bezeichnet zunächst den Ort, an dem die Reise der beiden Ranger ihren Ausgang nahm. Doch der Autor erklärte später, dass er eigentlich eine der Figuren seines Romans damit meinte, den Waisenjungen Newt, dem es beschieden war, wie eine einsame Taube sein Leben zu leben - ohne Vater, ohne Mutter, heimatlos unterwegs von einem Ort zum anderen.
So sind auch heute viele Menschen unterwegs, und selbst wenn sie sich an einem Ort niedergelassen haben, so haben sie doch nicht das Gefühl, zu Hause angekommen zu sein. Ihr Leben bleibt im Minus, und jede neue Erfahrung ändert daran nicht viel. Denn für das, was man gewonnen zu haben scheint, hat man an anderer Stelle schon bald wieder etwas verloren. Muss das Leben so traurig bleiben, spürt man am Ende nur Verlust?
Nicht nur in diesem Roman, sondern auch sonst steht die Person des Vaters für Rückhalt, Sicherheit, Zuspruch und Zukunft, für ein Zuhause und für eine Lebensgrundlage, die bleibendes Glück ermöglicht. So stellt Gott sich uns in der Bibel vor, als unser Vater, der für seine Kinder sorgen will, damit wir nicht wie eine einsame Taube orientierungslos umherirren müssen. Gott liebt uns Menschen. Er will uns erfreuen und uns ein Ziel geben, für das es sich zu leben lohnt. Er hat dazu das Problem der Sünde gelöst, die uns Menschen von ihm trennt, die uns gefangen hält und uns nach unten zieht. Wenn wir aber zu ihm kommen und ihm unser ganzes trauriges Leben übergeben, nimmt er uns gerne in seine Familie auf. In Jesus Christus reicht er uns die Hand.
Joachim Pletsch